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Neue Studie der FHNW: Harte Zielkonflikte bei Wohnschutzpolitiken in Schweizer Städten

25. November 2025

Die vorliegende Studie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW), Hochschule für Wirtschaft, untersucht die dynamischen Auswirkungen von zwei zentralen Regulierungsinstrumenten – Mietpreisregulierung (rent control) und Wohnungsrationierung (rationing) – auf Bauinvestitionen und die Marktknappheit. Die Analyse basiert auf Jahresdaten aus Genf für den Zeitraum 1994 bis 2022 und leitet wichtige, auf Basel-Stadt, Zürich und Luzern übertragbare Erkenntnisse ab.

Der zentrale Befund beschreibt einen schwierigen Zielkonflikt: restriktive Mietpolitiken führen zu niedrigeren Mieten, gehen aber gleichzeitig mit reduziertem Neubau einher. Die Instrumente wirken dabei über unterschiedliche Kanäle und zeigen heterogene Effekte bei privaten und institutionellen Investoren.

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1. Wohnungsrationierung (Mengenrestriktion)

Die Wohnungsrationierung wirkt als Mengenrestriktion. Sie steuert die Verfügbarkeit von Mietwohnungen, indem sie etwa Abriss, Umnutzung oder Umwandlung (z. B. in Eigentumswohnungen) bewilligungspflichtig macht.

Auswirkungen auf Investitionen und Knappheit:

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2. Mietpreisregulierung (Preisrestriktion)

Die Mietpreisregulierung wirkt als Preisrestriktion, indem sie Mietobergrenzen oder Anpassungen begrenzt.

Auswirkungen auf Investitionen und Renditen:

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Fazit und Politikimplikationen

Die Ergebnisse zeigen, dass die Wohnungsrationierung die Investitionsaktivität von institutionellen Akteuren merklich vom Neubau in den Bestand verlagert. Die Nutzung wird dichter, doch neue Einheiten kommen kaum hinzu. Mietpreisregulierung dämpft primär die Mietdynamik.

Wesentliche Zielkonflikte:

Die Schlussfolgerung für die Politik ist, dass der Mieterschutz mit Angebots- und Qualitätszielen ausbalanciert werden muss, um eine Verfestigung der Knappheit zu vermeiden. Dies erfordert planbare, regelkonforme Verdichtung und refinanzierbare Sanierungspfade.

Man könnte die Wirkung dieser Instrumente mit einem überfüllten Lagerhaus vergleichen: Die Wohnungsrationierung schliesst die Notausgänge (Abriss/Umwandlung), um zu verhindern, dass Ware (Wohnraum) verloren geht. Sie macht aber auch den Bau neuer Hallen (Neubau) extrem schwierig. Die Folge: Die Halle ist zwar voll ausgelastet, aber sie wird mit der Zeit immer enger, ohne dass neue Kapazitäten hinzukommen. Die Mietpreisregulierung sorgt derweil dafür, dass die Miete, die man für die Lagerung zahlen muss, nicht zu stark steigt, reduziert aber auch die Anreize für dringend benötigte Modernisierungen der bestehenden Lagerhallen.

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