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Raumkonzept 2050: Chancen nutzen – Innenentwicklung endlich ernst nehmen – Vernehmlassung Entwicklung Schweiz
Das neue Raumkonzept muss klare Prioritäten setzen: Innenentwicklung darf kein Schlagwort bleiben, sondern muss aktiv den Wohnraumbedarf einer wachsenden Bevölkerung decken. Entwicklung Schweiz fordert verbindliche Rahmenbedingungen, schnellere Verfahren und mehr Planungssicherheit für eine verdichtete, zukunftsfähige Bauweise – ohne weitere Belastung für freie Landschaften.
Allgemeine Bilanz:
- Das Raumkonzept 2012 und die erste Revision des Raumplanungsgesetzes (RPG 1) hatten zwar gute Ansätze, scheiterten jedoch an der Umsetzung einer effektiven Innenentwicklung.
- Die angestrebte „qualitätsvolle Verdichtung“ wurde zu sehr durch zusätzliche Vorgaben eingeschränkt.
- Eine spürbare Verknappung von Wohnraum in städtischen Zentren erhöht den Druck auf die Agglomerationen.
Forderungen zur Funktion des Raumkonzepts 2050:
- Es braucht eine klare Klärung: Entweder ist das Konzept rechtlich bindend und politisch legitimiert oder es bleibt eine unverbindliche Vision – aber nicht beides gleichzeitig.
- Die aktuelle Unverbindlichkeit ist unzureichend, da das Raumkonzept starken Einfluss auf Gesetzgebung und Planung hat.
Innenentwicklung und Verdichtung:
- Die tatsächliche Umsetzung der Innenentwicklung ist in der Praxis mangelhaft.
- „Verdichtung“ ist negativ besetzt, weil sie oft mit Verlust von Baufläche zugunsten von Grünzonen verwechselt wird.
- Es braucht eine klare, praxisnahe Definition im Glossar des Konzepts.
- Ziel der Innenentwicklung muss klar das Schaffen von nachfragegerechtem Wohnraum sein.
- Vorschläge:
- Aufzonungen im Bestand ohne komplizierte Verfahren erlauben.
- Mischzonen fördern und strikte Zonenplanung aufheben.
- Bauvorschriften flexibilisieren (z. B. Grenzabstände reduzieren).
- Planungsverfahren digitalisieren und beschleunigen.
Demographische Grundlagen:
- Raumplanung muss auf konkreten Bevölkerungsprognosen beruhen.
- Ohne realistische Szenarien lassen sich Infrastruktur, Verkehr und Siedlungsentwicklung nicht sinnvoll planen.
Begriff „Resilienz“ umfassend verstehen:
- Resilienz darf nicht nur ökologisch betrachtet werden.
- Auch Aspekte wie Versorgungssicherheit und militärische Anforderungen müssen berücksichtigt werden.
Zielgewichtung und politische Priorisierung:
- Ziele des Raumkonzepts müssen klar gewichtet werden, um Widersprüche und Rechtsunsicherheiten zu vermeiden.
- Die Innenentwicklung sollte als zentrales Ziel vor den Zielen 3 und 4 stehen.
Schlussbemerkung:
- Die Organisation Entwicklung Schweiz bietet konkrete Mithilfe an und dankt für die bisher geleistete Arbeit.